Schimmel im Keller: das muss beachtet werden, um den Schaden zu begrenzen

Schimmel im Keller: das muss beachtet werden, um den Schaden zu begrenzen

Schimmelbildung ist keine Seltenheit! Das Problem ist leider weit verbreitet und kann sowohl die Bausubstanz deines Hauses als auch deine Gesundheit gefährden. 10% aller Bauschadensfälle entstehen durch Schimmel. Und selbst ein Neubau schützt davor nicht! Oft sind es eine hohe Luftfeuchtigkeit, unzureichende Belüftung und eine mangelhafte Isolierung, die den Keller zum idealen Nährboden für Schimmelpilze machen. Ob du nun Hausbesitzer, Mieter oder Vermieter bist, die Folgen können gravierend sein: weniger Wohnkomfort, gesundheitliche Risiken und hohe Sanierungskosten. Deshalb ist es so wichtig, dass du das Risiko von Schimmel im Keller frühzeitig erkennst und gezieliche Maßnahmen ergreifst. In diesem Ratgeber zeige ich dir, wie Schimmel im Keller entsteht, wie du vorbeugen kannst, was du bei akutem Befall tun solltest und wann es ratsam ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ursachen für Schimmel im Keller

Schimmel im Keller entsteht meist durch hohe Feuchtigkeit in Kombination mit mangelnder Belüftung. Hier sind die häufigsten Ursachen im Detail:

Feuchtigkeit und unzureichende Belüftung: Keller sind oft schlechter belüftet als andere Räume. Fenster fehlen häufig oder sind zu klein, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. Dadurch staut sich feuchte Luft, was ideale Bedingungen für Schimmelpilzsporen schafft. Besonders in Kellern unterhalb des Grundwasserspiegels kann Feuchtigkeit durch Wände und Boden aufsteigen. Auch Kältebrücken sind ein Problem: Hier trifft kalte Außenluft auf wärmere Innenluft, was zu Kondensation und feuchten Oberflächen führt.

Temperaturunterschiede und Kondenswasser: Keller sind oft kühler als die Wohnräume darüber. Wenn warme, feuchte Luft aus anderen Bereichen des Hauses in den Keller gelangt, kann es zur Kondensation kommen. Die warme Luft trifft auf kalte Wände oder Böden und kondensiert. Besonders im Sommer, wenn warme Außenluft in den kühlen Keller strömt, entsteht leicht Kondenswasser.

Undichte Stellen und Bauschäden: Kleine Risse in den Wänden, undichte Fensterrahmen oder defekte Dichtungen an Türen können dazu führen, dass Feuchtigkeit in den Keller eindringt. Auch Schäden an Rohrleitungen oder eine unzureichende Bauwerksabdichtung sind häufige Ursachen für Feuchtigkeitsprobleme. Diese feuchten Stellen bieten dann einen idealen Nährboden für Schimmelpilze. Gerade in älteren Gebäuden ist dies keine Seltenheit, was häufig zu Schimmelbildung im Keller von Altbauten führt.

Arten von Schimmel im Keller

Schimmel im Keller kann sich in verschiedenen Formen zeigen, wobei die Farbe und das Aussehen des Schimmels oft Hinweise auf die Art des Befalls und die Ursache liefern. Zwei der häufigsten Arten sind weißer Schimmel im Kellerund schwarzer Schimmel im Keller.

  • Weißer Schimmel im Keller: Dieser Schimmel tritt häufig auf, wenn die Luftfeuchtigkeit im Keller hoch ist und die Belüftung unzureichend. Weißer Schimmel sieht oft aus wie ein weißlicher, pulvriger Belag, der sich auf Wänden, Decken oder Gegenständen bildet. Er entsteht durch Kondensation und ist oft ein Anzeichen für eine übermäßige Feuchtigkeitsansammlung in einem Raum. Während er in den frühen Stadien nicht besonders schädlich ist, kann er sich schnell verbreiten und zu größeren Problemen führen, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird.

  • Schwarzer Schimmel im Keller: Schwarzer Schimmel ist in vielen Fällen die gefährlichere Art von Schimmel. Er wächst häufig an Orten, die über längere Zeit hinweg feucht bleiben und ist besonders in schlecht belüfteten Bereichen eines Kellers zu finden. Schwarzer Schimmel im Keller kann gesundheitsschädlich sein und sollte sofort entfernt werden, da er giftige Sporen abgibt, die Allergien und Atemwegserkrankungen verursachen können. Diese Art von Schimmel entsteht oft aufgrund von anhaltender Feuchtigkeit, etwa durch undichte Stellen in den Wänden oder Rohren, und kann besonders in alten Kellern auftreten, wo das Gebäude schlecht isoliert ist.

Beide Schimmelarten erfordern schnelle und gezielte Maßnahmen, um nicht nur die sichtbaren Beläge zu beseitigen, sondern auch die Ursachen für die Feuchtigkeit zu bekämpfen, bevor sie zu größeren Problemen führen.

Wie erkenne ich Schimmel im Keller?

Schimmel im Keller zu erkennen, ist der erste Schritt, um rechtzeitig handeln zu können und größere Schäden zu verhindern. Schimmel tritt in verschiedenen Formen auf und ist nicht immer sofort sichtbar, daher ist es hilfreich, einige Anzeichen zu kennen, die auf Schimmelbildung hinweisen.

  • Typischer Geruch: Einer der ersten Hinweise auf Schimmel ist ein muffiger, feuchter Geruch im Keller. Schimmelpilze setzen flüchtige organische Verbindungen frei, die diesen typischen „Modergeruch“ verursachen. Wenn du einen unangenehmen Geruch wahrnimmst, ist das ein Zeichen dafür, dass sich Schimmelsporen ausbreiten.

  • Sichtbare Verfärbungen: Schimmel zeigt sich oft in Form von Verfärbungen an den Wänden, Böden oder an Gegenständen im Keller. Die Farben können je nach Art des Schimmels variieren und reichen von schwarz und grau bis hin zu grün, gelb oder sogar weiß. Achte besonders auf Ecken, schlecht belüftete Stellen und auf Bereiche, in denen sich Kondenswasser bildet.

  • Feuchte Stellen: Wenn du Wände oder Bodenbereiche entdeckst, die ständig feucht oder klamm sind, könnte dies auf eine erhöhte Feuchtigkeitsbildung hindeuten, die wiederum Schimmel begünstigt. Feuchte Stellen und Wasserflecken können das erste Anzeichen für Schimmelwachstum sein.

  • Abblätternde Farbe oder Tapete: Schimmel kann die Haftung von Farbe und Tapeten beeinträchtigen, sodass diese sich ablösen oder Blasen werfen. Wenn du solche Veränderungen an deinen Wänden feststellst, könnte das auf eine feuchte Wand und möglicherweise auf Schimmel hindeuten.

  • Gesundheitliche Symptome: Wenn du oder andere Personen Symptome wie Husten, Atembeschwerden, juckende Augen oder Hautausschlag haben, die sich im Keller verschlimmern oder dort ausschließlich auftreten, könnte das ebenfalls ein Hinweis auf Schimmelsporen in der Luft sein.

  • Wachstumsflecken auf Holz oder Karton: Da Holz und Karton feuchtigkeitsempfindlich sind, zeigen sich dort oft zuerst Spuren von Schimmelwachstum. Schimmel zeigt sich hier in Form kleiner, fleckiger Stellen, die sich über die Zeit vergrößern können.

Falls du eines oder mehrere dieser Anzeichen feststellst, solltest du Maßnahmen ergreifen, um den Schimmel so früh wie möglich zu entfernen oder professionelle Hilfe in Betracht zu ziehen, insbesondere wenn der Befall großflächig ist.

Wie kann ich Schimmel im Keller vorbeugen?

Vorbeugende Maßnahmen sind der beste Weg, um Schimmel im Keller langfristig zu vermeiden. Hier sind einige Tipps und Strategien, die du anwenden kannst, um deinen Keller trocken und schimmelfrei zu halten:

Regelmäßiges Lüften: Eine gute Belüftung ist das A und O. Im Sommer solltest du den Keller frühmorgens oder spätabends lüften, wenn die Luft draußen kühler und weniger feucht ist. Im Winter ist die Belüftung tagsüber sinnvoll. Achte darauf, die Fenster nicht den ganzen Tag geöffnet zu lassen – kurzes, intensives Lüften ist oft effektiver als ein dauerhafter Luftaustausch.

Entfeuchtungsmaßnahmen: Je nach Luftfeuchtigkeit kann es sinnvoll sein, einen Luftentfeuchter im Keller aufzustellen. Diese Geräte ziehen die Feuchtigkeit aus der Luft und sammeln sie in einem Behälter. Eine günstigere Alternative sind Salzkristalle oder spezielle Granulate, die Feuchtigkeit aufnehmen. Auch spezielle Wandfarben und Verputze mit Anti-Schimmel-Wirkstoffen können helfen, die Wände trocken zu halten.

Temperatur und Heizstrategien: Ein leicht beheizter Keller kann helfen, Kondensation zu verhindern. Eine konstante Temperatur minimiert Feuchtigkeitsschwankungen und damit Schimmelwachstum. Elektrische Heizungen oder Heizkörper sollten jedoch nur bei guter Isolierung verwendet werden, um die Energiekosten nicht unnötig zu erhöhen.

Wasserdichte Materialien verwenden: Verzichte im Keller möglichst auf Möbel und Materialien, die Feuchtigkeit anziehen oder nicht wasserresistent sind. Für die Lagerung sind Plastikboxen besser geeignet als Kartons, die Feuchtigkeit speichern und Schimmelbildung begünstigen können. Holzgegenstände solltest du am besten nur behandelt oder lackiert im Keller lagern.

Sofortmaßnahmen ergreifen und Schimmel im Keller entfernen

Ist der Schimmel einmal da, ist schnelles Handeln wichtig. 

  • Erste Schritte zur Schimmelentfernung: Kleinere Schimmelflecken lassen sich oft mit einfachen Haushaltsmitteln entfernen. Essig und hochprozentiger Alkohol sind bewährte Mittel zur Schimmelbekämpfung. Besprühe die betroffene Stelle, lasse das Mittel einige Minuten einwirken und wische es dann ab. Anschließend sollte die Fläche gründlich getrocknet werden.

  • Sicherheitsmaßnahmen: Schimmel kann gesundheitsschädlich sein, besonders wenn die Sporen eingeatmet werden. Deshalb solltest du beim Entfernen unbedingt eine Atemschutzmaske und Handschuhe tragen. Auch eine Schutzbrille ist ratsam, um deine Augen vor den Sporen zu schützen.

  • Geeignete Materialien zur Schimmelentfernung: Für hartnäckigen Schimmel gibt es im Handel spezielle Anti-Schimmelmittel, die Fungizide enthalten. Sie sind besonders wirksam, sollten aber vorsichtig und gemäß der Anleitung verwendet werden, da sie aggressive Chemikalien enthalten.

Schimmel im Keller entfernen: Wann ist professionelle Hilfe notwendig?

In vielen Fällen kannst du selbst den Schimmel im Keller entfernen, doch bei größeren Schäden oder wenn der Schimmel immer wieder auftritt, solltest du darüber nachdenken, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:

  • Bei großflächigem Befall: Wenn der Schimmel über eine größere Fläche im Keller verbreitet ist oder tief in die Bausubstanz eingedrungen ist, ist es ratsam, eine professionelle Schimmelbeseitigungsfirma zu kontaktieren. Diese Experten wissen, wie der Schimmel dauerhaft entfernt werden kann.

  • Analyse der Bausubstanz: Professionelle Anbieter führen eine detaillierte Analyse durch, um die Ursache der Feuchtigkeit zu identifizieren. Dazu gehören oft Messungen des Feuchtigkeitsgehalts in Wänden und Böden, um Schwachstellen aufzudecken.

  • Kosten-Nutzen-Abwägung: Die Beauftragung einer Fachfirma ist mit Kosten verbunden. Doch die Investition kann sich lohnen, wenn dadurch größere Schäden und gesundheitliche Risiken vermieden werden. Manche Versicherungen übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die Schimmelbeseitigung.

Schimmel im Keller: Mietminderung

 Schimmel im Keller kann nicht nur deine Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch Auswirkungen auf deine Mietzahlungen haben, insbesondere wenn der Keller Teil deiner gemieteten Wohnung oder deines Hauses ist. Wenn du Mieter bist und Schimmel im Keller auftritt, hast du unter Umständen Anspruch auf eine Mietminderung.

Eine Mietminderung bedeutet, dass du deine Mietzahlung reduzieren kannst, da die Nutzung des Kellers durch den Schimmelbefall erheblich eingeschränkt oder unmöglich ist. Dies gilt vor allem dann, wenn der Keller im Mietvertrag als Lagerraum oder zusätzlicher Wohnraum ausgewiesen ist.

Wie funktioniert die Mietminderung bei Schimmel?

  • Mängelanzeige: Der erste Schritt ist, den Schimmelbefall deinem Vermieter sofort schriftlich zu melden. Idealerweise dokumentierst du den Befall mit Fotos und beschreibst, inwieweit der Keller nicht mehr genutzt werden kann.

  • Fristsetzung: Der Vermieter muss die Möglichkeit bekommen, den Schimmel zu beseitigen. Es ist sinnvoll, eine angemessene Frist zu setzen, innerhalb derer der Schimmel entfernt oder die Ursachen behoben werden.

  • Mietminderung: Wenn der Vermieter den Schimmel nicht innerhalb einer angemessenen Zeit entfernt, kannst du eine Mietminderung geltend machen. Die Höhe der Mietminderung hängt davon ab, wie stark die Nutzung des Kellers eingeschränkt wurde und wie stark der Schimmel die Wohnqualität beeinträchtigt. Bei schwerem Schimmelbefall kann die Mietminderung bis zu 20% oder mehr der Gesamtmiete betragen.

Es ist wichtig zu wissen, dass der Schimmel nicht durch eigenes Verhalten (z. B. mangelnde Belüftung) verursacht worden sein darf. Wenn du die Verantwortung für die Schimmelbildung trägst, ist eine Mietminderung nicht möglich. In jedem Fall ist es ratsam, rechtlichen Rat einzuholen, um deine Rechte als Mieter zu wahren.
Diclaimer: Dieser Text dient lediglich zu Informationszwecken und stellt keine rechtliche Beratung dar. Bei rechtlichen Fragen oder Unsicherheiten zur Mietminderung im Falle von Schimmelbefall empfehlen wir, einen Anwalt oder Mieterverein zu konsultieren.

Abschließende Tipps

Schimmel im Keller ist nicht nur ein gesundheitliches Problem, sondern kann auch deine Wertgegenstände beschädigen. Sobald du Schimmel entdeckst, solltest du unverzüglich handeln. Entferne alle betroffenen Gegenstände aus dem Keller, um zu verhindern, dass sich der Schimmel auf Möbel, Kleidung oder andere Materialien ausbreitet. Achte darauf, die Gegenstände gründlich zu reinigen und gegebenenfalls professionell behandeln zu lassen. Betrachte Schimmel nicht nur als oberflächliches Problem, sondern als ernsthafte Gefahr für deine Gesundheit. Bei einem grossflächigem Befall wirst du deinen Keller temporär räumen und deine Gegenstände in einem externen Lagerraum einlagern müssen. Da du diesen im Idealfall nur für kurze Zeit brauchst, empfielt es sich eine Self Storage Lagerbox in der Nähe zu mieten. Self Storage ist zwar in der Tendenz eher teuer, bietet dafür aber meistens flexible Vertragsbedingungen und eine kurze Mindestmietdauer. 

Die präventiven Maßnahmen, die wir in diesem Artikel erläutert haben – wie regelmäßiges Lüften, Entfeuchtung und die Wahl geeigneter Materialien – sind entscheidend, um Schimmel im Keller langfristig zu vermeiden. Achte besonders darauf, den Keller regelmäßig zu kontrollieren, um frühzeitig Anzeichen von Feuchtigkeit oder Schimmel zu erkennen. Bei größeren Schäden oder starkem Befall solltest du nicht zögern, professionelle Hilfe zu suchen. So kannst du deine Lagerräume sicher und gesund erhalten und Schimmel effektiv bekämpfen.

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