Der richtige Bestand im Lager ist für deinen Betrieb besonders wichtig. Denn: Ein zu hoher Bestand bindet zu viel Kapital – insbesondere, wenn dieser lange nicht benötigt wird. Dadurch wird die Liquidität deines Unternehmens beeinträchtigt. Ein zu geringer Bestand wiederum kann im Falle hoher Nachfrage für Lieferengpässe sorgen, die deine Kundschaft alles andere als zufriedenstellen wird. Aus genau diesem Grund musst du dich mit der Berechnung des Lagerumschlags beschäftigen. Um welchen Kennwert es sich hierbei handelt und mit welcher Formel dieser berechnet wird, erfährst du in den nachfolgenden Abschnitten. Berechnung Lagerumschlag: einfach erklärt.
Die Lagerumschlagshäufigkeit gibt an, wie oft ein bestimmter Lagerbestand (Berechnung durchschnittlicher Lagerbestand) innerhalb eines festgelegten Zeitraumes verbraucht wurde, beziehungsweise verkauft. Es handelt sich daher um einen Leistungsindikator des Unternehmens: Eine hohe Umschlagshäufigkeit zeigt indirekt an, dass die Nachfrage groß ist und Waren zügig in Umsatz umgewandelt werden. Eine niedrige Umschlagshäufigkeit wiederum verrät, dass die Nachfrage nicht so hoch ist und das für die Waren eingesetzte Kapital des Betriebes länger gebunden bleibt. Dies ist ein Nachteil für die Liquidität des Betriebes, da das investierte Kapital in der Zeit an anderen Stellen fehlen oder ertragreich eingesetzt werden könnte. Die optimale Lagerumschlagshäufigkeit findet einen Mittelweg.
Denn: Ist die Lagerumschlagshäufigkeit sehr hoch, kann es schnell zu Engpässen der Produktion oder Belieferung bei hoher Nachfrage kommen. Eine Mindestmenge der Waren sollte daher immer im Lager mit berücksichtigt werden.
Für die Berechnung des Lagerumschlags, kannst du mehrere Formeln verwenden. Für alle benötigst du jedoch einen wichtigen Wert: Nämlich den durchschnittlichen Lagerbestand. Daher solltest du an dieser Stelle erst einmal erfahren, wie du den durchschnittlichen Lagerbestand errechnest. Dazu ermittelst du deinen Anfangsbestand, addierst diesen mit dem Endbestand des gewünschten Zeitraums und teilst das Ganze durch zwei. Nun kannst du eine dieser Lagerumschlag Formeln dazu nutzen, die Lagerumschlagshäufigkeit zu errechnen:
Lagerumschlag Formel | Beschreibung |
Lagerabgänge/ Durchschnittlicher Lagerbestand = LU | Lagerabgänge pro Zeitraum geteilt durch den durchschnittlichen Lagerbestand = Lagerumschlag |
Wareneinsatz / Durchschnittlicher Lagerbestand = LU |
Du teilst den Wareneinsatz durch den durchschnittlichen Lagerbestand, um den Lagerumschlag zu erhalten. Den Wareneinsatz berechnest du, indem du den Anfangsbestand eines Zeitraums mit den Lagerzugängen addierst und den Jahresendbestand abziehst. |
Umsatz / Durchschnittlicher Lagerbestand = LU | Du musst zunächst wissen, wie hoch der Gesamtumsatz in dem gewünschten Zeitraum ausgefallen ist, bevor du diesen durch den durchschnittlichen Lagerbestand teilst. |
Hast du übrigens bereits die durchschnittliche Lagerdauer eines Artikels ausgerechnet, kannst du dir noch eine andere Lagerumschlag Formel zur Berechnung zunutze machen. In dem Fall teilst du 360 Tage durch die berechnete durchschnittliche Lagerdauer, um den Lagerumschlag zu erhalten.
Zur Lagerumschlagshäufigkeit solltest du einen weiteren Kennwert berechnen können: Nämlich den Day Sales of Inventory. Dieser zeigt dir, wie viele Tage deine Waren im Lager liegen, bevor sie verkauft werden. Je kleiner dieser Wert ausfällt, desto besser für deinen Betrieb. Um diesen Wert zu ermitteln, wendest du die folgende Formel an:
Durchschnittlicher Lagerbestand / Wareneinsatz x 365 = Lagerumschlag in Tagen
Wie du den Wareneinsatz berechnest, kannst du oben in der Tabelle erfahren. Gehen wir davon aus, dass dieser bei 5.000 liegt und dein durchschnittlicher Lagerbestand 1.000 Artikel umfasst. Fügt man diese Werte in die Formel ein, ergibt sich daraus ein Day Sales of Inventory von 73. Dein Unternehmen benötigt also 73 Tage, um den Bestand des Artikels vollständig aufzubrauchen und zu ersetzen. Das bedeutet auch: Ganze 73 Tage lang ist das eingesetzte Kapital deines Unternehmens gebunden, was sicherlich optimiert werden könnte.
Du solltest ebenfalls mit der Formel zur Berechnung der Lagerreichweite umgehen können. Die Erklärung und Beispiele dazu findest du im verlinkten Artikel.
Es gibt mehrere Methoden, die sich zur Optimierung der Lagerumschlagshäufigkeit verwenden lassen. Schließlich geht eine höhere Lagerumschlagshäufigkeit auch mit einem höheren Umsatz einher, da die Nachfrage durch den Kunden steigt. Bei saisonaler Ware kann eine bessere Lagerumschlagshäufigkeit dabei helfen, alle Artikel rechtzeitig vor Saisonende zu verkaufen – und dadurch im Lager Platz für andere Waren zu schaffen.
Du kannst dich beispielsweise nach Lieferanten umsehen, die dir die benötigten Waren oder Produkte in kürzerer Zeit zuliefern. Dadurch wäre es dir möglich, kleinere Mengen zu bestellen und die Kundennachfrage trotzdem noch in ausreichendem Maße zu bedienen. Auf diesem Wege wäre weniger Unternehmenskapital gebunden – und du brauchst gleichzeitig weniger Lagerplatz für den entsprechenden Artikel. Beide Ressourcen kannst du für dein Unternehmen anderweitig gewinnbringend einsetzen.
Es kann helfen, neue Marketingstrategien zu entwickeln und das Unternehmen mit frischer Werbung besser an den Kunden zu bringen. Auch kurzfristige Sales können das Dringlichkeitsgefühl beim Kunden steigern und damit die Verkaufszahlen erhöhen. Diese sorgen dafür, dass der Bestand schneller aufgebraucht wird – und die Artikel nicht zu lange im Lager liegen bleiben. Auf diese Weise bleibt weniger Kapital gebunden.
Dein Bestseller erzielt so gut wie keine Nachfrage mehr – und das, obwohl du dein Bestes gibst, die Zielgruppe anzusprechen? Dann ist es vielleicht an der Zeit, dich von dem unverkauften Bestand zu trennen. Dies kannst du mit Preisnachlässen tun, um Geld zum Investieren in neue Waren einzunehmen und Platz im Lager zu schaffen. Dies gilt auch für überschüssige Materialien, die für die Produktion nicht mehr benötigt werden.
Da die Nachfrage nach bestimmten Artikeln hin und wieder Schwankungen unterliegt, solltest du auch einen prüfenden Blick auf deinen Mindestbestand werfen. Ist dieser noch aktuell? Prüfe, ob du wirklich so viel Sicherheitsbestand benötigst, um Engpässe seitens des Lieferanten überbrücken zu können – oder ob sich der Mindestbestand womöglich reduzieren lässt. Nimmst du Letzteres vor, ist ebenfalls weniger Kapital gebunden und etwas mehr Platz in deinem Lager für frische Artikel frei, die Kunden womöglich etwas mehr ansprechen.
Du benötigst weitere Lagerräume, um die Abläufe deines Betriebes zu optimieren oder mehr Kapazitäten zu eröffnen? Dann bist du bei storabble – deiner Vergleichsplattform für Lagerlösungen in Deutschland und der Schweiz – genau richtig. Suche nach Lagerraum in der Nähe und finde unter mehr als 29.000 Lagerräumen das Richtige zu deinen Anforderungen. Du kannst innerhalb weniger Sekunden Lagerräume in deiner Region finden und nach Art von Lagerraum oder der benötigten Größe filtern, um dir die Suche zu erleichtern. Dabei findet sich für jedes betriebliche Budget ganz sicher das Richtige.
Du kannst den Jahresumsatz durch den Lagerbestand in Euro teilen, um die Lagerumschlagshäufigkeit zu erhalten. Die Berechnung des Lagerumschlags ist aber auch auf andere Weise möglich. So kannst du die gesamte Anzahl der im gewählten Zeitraum verkauften Waren durch den durchschnittlichen Lagerbestand teilen, um die Umschlagshäufigkeit zu ermitteln.
Die Lagerumschlagshäufigkeit beschreibt die Häufigkeit, mit der Waren im Lager ersetzt werden. Je höher die Lagerumschlagshäufigkeit, desto kürzer ist das Kapital jeweils gebunden – und umso wirtschaftlicher ist das Ganze für das Unternehmen. Auf diese Weise profitiert das Unternehmen auch von einer besseren Liquidität.
Wie hoch der Lagerumschlag ausfallen sollte, hängt von der jeweiligen Branche deines Unternehmens und den verkauften Waren ab. Allgemein geht man aber davon aus, dass ein guter Wert zwischen vier und sechs liegt. Ein hoher Wert zeigt, dass die Lagerumschlagshäufigkeit für dein Unternehmen wirtschaftlich ist, da die Kapitalbindung reduziert wird.
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